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Am 27. April 2022 jährte sich der Todestag des französischen Komponisten Olivier Messiaen zum 30. Mal. Aus diesem Anlass gestaltet die Leipziger Universitätsmusik gemeinsam mit dem Universitätsgottesdienst ein ganzes Messiaen-Jahr, das sämtliche Orgelzyklen in Orgelvespern, Gottesdiensten und Konzerten an der Jehmlich-Orgel erlebbar macht.

Messiaens Orgelwerk stellt einen Meilenstein im 20. Jahrhundert dar. In seinem umfangreichen und inspirierenden Schaffen finden sich Einflüsse aus Impressionismus, Gregorianik, griechischer und indischer Metrik, Vogelgesang und avantgardistischen Klang-Zeit-Konzepten.

Am Sonnabend, dem 24. September bringt Universitätsorganist Daniel Beilschmidt ab 19:30 Uhr das „Livre d’orgue“ – Orgelbuch (1951) zu Gehör. Es bildet den End – und Höhepunkt einer Schaffensperiode, in der sich Messiaen rhythmischen Experimenten widmete und serielle Kompositionstechniken entwickelte. Wenig später wandte sich Messiaen von der seriellen Technik ab und der Natur zu; in den Werken der folgenden Jahre sollten die Vogelrufe ganz im Mittelpunkt stehen. Diese Wendung deutet sich im 4. Satz des Livre d’orgue schon an.

Am Freitag, dem 21. Oktober stehen ebenfalls ab 19:30 Uhr "Méditations sur le Mystère de la Sainte Trinité" - Mediationen über das Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit (1969) auf dem Programm. In diesem Werk verbinden sich die modalen und harmonischen Techniken des klangsinnlichen früheren Stils mit den seriellen Techniken der „asketischen“ Werke der 1950er Jahre und ihren erweiterten rhythmischen Möglichkeiten. Erstmalig werden hier gregorianische Melodien nicht in den Intervallen verfremdet, sondern in ihrer originalen Gestalt zitiert. Das Repertoire der Vogelrufe ist umfangreicher und teilweise mehrstimmig geworden.

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