Datum/Uhrzeit: bis Uhr
Ort: Paulinum - Aula und Universitätskirche St. Pauli
Veranstaltungsreihe: Unimusiktage

Mit dem Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli entstand ein faszinierender und reich mit Musikinstrumenten ausgestatteter Konzertraum. Die drei neuen Orgeln – die dreimanualige Jehmlich-Orgel auf der Westempore und die Schwalbennestorgel der Schweizer Firma Metzler im Chorraum – sowie ein hochwertiges Orgelpositiv der Firma Kristian Wegscheider eröffnen vielfältige Möglichkeiten in Konzert, Liturgie oder akademischen Feiern.

Die Jehmlich-Orgel auf der Westempore  wurde  in  den  Jahren  2016 und 2017 erbaut  und  nimmt  auf  innovative  Weise  auf  die  1717  von  Bach  geprüfte Barockorgel  Johann  Scheibes  Bezug, damals  eines  der  modernsten  Orgelwerke  seiner  Zeit.  Nach  1800  wurde sie im Sinne romantischer Klangvorstellungen  mehrfach  umgestaltet:  angefangen  von  Johann  Gottlob  Trampeli (1803)  und  Johann  Gottlob  Mende (1821) bis hin zum Neubau ebenfalls durch  Mende  (1846)  und  den  neuerlichen  grundlegenden  Umbau  durch Friedrich  Ladegast  (1873).  Die  neue Orgel  wurde mit ihren 46 Registern für  ein  breit  gefächertes Repertoire  konzipiert  und  eignet  sich vor  allem  für  Werke  der  großen  Leipziger  Bach,  Mendelssohn  und  Reger, aber auch für spätere Musik bis hin zur Gegenwart.

Die Schwalbennestorgel im Altarbereich verdankt ihre  Entstehung  dem Engagement von Prof. Dr. Winfried Schrammek (†), der auf die Beschreibung der Paulinerorgel bei Michael Praetorius hinwies. In dessen „Syntagma musicum II“ von 1619 wird eine  Orgel  von ca. 1528 aufgeführt. Mit der neuen, auf Grundlage der dort erwähnten Disposition konzipierten Metzler-Orgel wurde  in  der  sehr  vielfältigen  Leipziger  Orgellandschaft  eine  noch  immer bestehende  stilistische  Lücke  geschlossen: Als ein mit strahlend reinen Terzen konsequent  mitteltönig  gestimmtes  Instrument  mit  dem  für  die Renaissance-Orgel  typischen  Klangreichtum  ist  sie neben  ihren  liturgischen  Aufgaben  für die  Interpretation  von  Orgelmusik des 16. und  17.  Jahrhunderts  bestens  geeignet. Auch Musik der Spätgotik und in der Mitteltönigkeit darstellbare Werke des 18. Jahrhunderts oder zeitgenössische  Kompositionen und Improvisationen kommen hier bestens zur Geltung. 

Universitätsmusikdirektor David Timm wird Wissenswertes über die Orgeln vermitteln, vor allem aber den Klangreichtum der beiden Instrumente anhand Musikbeispielen verschiedenster Epochen und Stile demonstrieren.

Der Eintritt ist frei.