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Am 12. August 2022, dem 30. Todestag von John Cage erinnerte die Leipziger Universitätsmusik mit einem besonderen Konzert an einen außergewöhnlichen Komponisten: Universitätsorganist Daniel Beilschmidt führte das gesamte Orgelwerk des US-amerikanischen Komponisten John Cage einem Abend auf.

John Cage gehört zu den einflussreichsten Figuren der Komponierten Musik des 20. Jahrhunderts. Beeinflusst von Ideen des Zen-Buddhismus und des Dadaismus entwickelte er ab Ende der 1930er Jahre nicht nur einen offenen Werkbegriff, sondern hob in seinen Stücken ästhetische Wertungen (schön – hässlich) endgültig auf. Klang, Geräusch, Stille, Dissonanz und Konsonanz fügen sich in seinen Kompositionen als gleichwertige Elemente ineinander. Oft werden in seinen Stücken Zufallsprozesse und Geräusche einbezogen. Dass sich Cage auch mit der Orgel beschäftigte, ist vielen kaum bekannt.

Daniel Beilschmidt schuf mit dieser Gesamtaufführung weniger ein Konzert als einen mit Musik gefüllten Raum. Die Besucher*innen begaben sich in eine andauernde musikalische Situation, die unbefangen betreten, aber auch verlassen werden konnte.

Die weiten Räumlichkeiten des Paulinum mit seinen zwei einzigartigen neuen Orgeln, freie Sitzmöglichkeiten am Boden des Kirchenraumes und bewusst gesetzte Lichtverhältnisse ermöglichten es, in die liegenden Klangflächen und schwebenden Texturen der Musik einzutauchen.

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